9. Mai 2012

Die Kinder von Game

Ich bin nun seit einem Weilchen im Tschad. Gestern aus der Sahelzone zurückgekehrt. Gleiche Bilder wie in Mali: Felder trocken, Speicher leer, Menschen hungrig. Um die lange Zeit bis zum nächsten Regen und einer neuen Ernte mit zugekauften Lebensmitteln zu überbrücken, fehlt das Geld. In vielen Dörfern gibt es fast nur noch Frauen und Kinder. Die Männer sind in der Stadt auf der Suche nach Arbeit für ein bisschen Geld.
Nirgendwo in Afrika ist es so heiss wie im Tschad. Seit meiner Ankunft fiel das Thermometer nie unter 48 Grad, nachts nie unter 35. Weitab der Städte hatten wir weder Strom noch Ventilatoren. Die Klimaanlage in dem alten Auto, mit dem wir weit über tausend Kilometer über die Sandpisten holperten, war kaputt. Wenigstens ging die Strombuchse. So konnten wir die Telefone aufladen. Ich war aber bisher nicht in der Lage, mich hier zu melden. Am Tag unterwegs und auf Arbeit, abends zu müde, kaputt, finito. Nun bin ich wieder in der Hauptstadt N'Djamena, frisch geduscht und ausgeschlafen. Im Gepäck hab ich ein paar kleine Geschichten mitgebracht, die ich in der nächsten Zeit nach und nach auspacken werde.

Die Bilder in dem verwackelten iPhonefilmchen da unten sind aus dem Dorf Game im Osten des Landes. Caritas unterstützt dort die Gemeinde mit Saatgut und bei der sicheren Lagerung und Bewirtschaftung des geernteten Getreides. Der Kameramann im Bild gehört zum ORF-Team aus Wien, das uns auf der Reise begleitet hat. Das Leben in der Gegend ist unglaublich hart. Fremde sehen die Menschen selten. Einen Spass aus unserem Besuch machten sich vor allem die Kids von Game. Am Ende musste ich rennen, um sie wieder loszuwerden...