5. April 2012

Elefantenplage



Elefanten sind herzig. Aber nicht immer lustig. In der Gegend von Douentza, in der auch Hombori liegt, sind sie für die Menschen sogar eine richtige Plage. hier trampeln die letzten grossen Herden, die es im Sahel überhaupt noch gibt, auf Jahrtausende alten Elefantenpfaden alles nieder, was die Menschen der widerborstigen Natur an Feldfrüchten abringen konnten. Ist auf den Äckern nichts mehr zu holen scheuen sich die Viecher nicht, auch in die Getreidespeicher der Bauern in den Dörfern einzubrechen. Elefanten haben einen dicken Bauch und entsprechend grossen Durst und werden, wenn in der Trockenzeit die natürlichen Wasserläufe ausgedörrt sind, zu einem ernsten Konkurrenten der Menschen an den Wasserstellen.
Bis vor wenigen Jahren ging das Nebeneinander von Elefanten und Menschen gut, weil es genügend Ressourcen gab. Mit dem rasanten Wachstum der Bevölkerung und dem seit ein paar Jahren harscher werdenden Klima, haben sich die Beziehungen der beiden Spezies deutlich verschlechtert. Zum Glück sind die Elefanten in Mali von Gesetzes wegen geschützt. Wären sie es nicht, gäbe es sie wohl bald nicht mehr.

Hombori



Durch die Kämpfe im Norden von Mali sind bisher schon über 200'000 Menschen aus ihren Dörfern vertrieben worden. Etwa die Hälfte sucht Schutz in den Nachbarländern Algerien, Niger, Burkina Faso oder Mauretanien, die andere Hälfte versucht sich in sicherere Gegenden im Landesinnern durchzuschlagen. Die kleine Stadt Hombori liegt an der Route aus dem Kriegsgebiet nach Süden und Westen.



Hombori ist bitterarm und wie fast der ganze Sahel von der Dürre geplagt. Nicht nur für die Menschen fehlen die Nahrungsmittel. Auch die Futter- und Wasservorräte für die Tiere sind fast aufgebraucht. Weit und breit ist kein Regen in Sicht. Die erschöpft und hungrig in Hombori ankommenden Flüchtlinge sind für den Ort eine zusätzliche Belastung.



Deshalb hilft Caritas auch hier und verteilt Hirse und Speiseöl. Damit kann die grosse akute Not der Bevölkerung von Hombori wenigstens ein bisschen gelindert werden.